21. April | Liebe Schachfreunde,
ich habe die traurige Pflicht, euch über das Ableben von Wolfgang Schabata zu informieren. Wolfgang war jahrelanges Mitglied unseres Schachklubs. Er hat am 9. April 2021 seine Partie gegen Covid verloren.
Wolfgang war mit seiner ruhigen uns sachlichen Art für mich als Spielleiter ein unkomplizierter und pflegeleichter Spieler, der auch gerne in mehreren Mannschaften zum Einsatz kommen wollte. Diese Eigenschaft und natürlich auch seine Spielstärke waren eine Bereicherung für jedes Team. Er legte Wert darauf im Vorfeld des Meisterschafts-Wettkampfes zu erfahren, mit welcher Farbe er am Brett rechnen durfte. Meisten fragte er mich schon eine Woche vor dem Match danach. Das war zu einem Zeitpunkt, wo ich noch nicht einmal die Zusagen aller anderen Mitspieler hatte, also von einer Brett- und Farbzuteilung noch keine Rede war. Damit brachte er mich immer wieder ein bisschen ins Schwitzen.
Aber das sprach natürlich für seinen professionellen Zugang zum Schachspiel. Er hat ja nach 10-jähriger Schachpause bei uns im Herbst 2015 seine erste Meisterschaftspartien gespielt und als damals noch Elo-loser Spieler mit 17 Punkten aus 18 Partien schnell wieder seinen alten Elowert von 2000 errreicht. Natürlich hat er sich auch manchmal über eine Verlustpartie geärgert – das kennen wir alle. Einmal war sein Ärger so groß, da hat er mir mitgeteilt, dass er mit dem Schachspiel aufhören will. Zum Glück – für mich und uns – war sein Ärger nur von kurzer Dauer gewesen.
Wolfgang hat mir erst vor einem Monat geschrieben, dass er seine erste Teilimpfung erhalten hat und sich auf die Meisterschaft im Herbst vorbereitet. Da er jetzt in Pension sei, hätte er auch Zeit, wieder jeden Mittwoch zu spielen, wollte also wieder in mehreren Mannschaften seinem geliebten Hobby nachgehen.
Leider wird es nicht mehr dazu kommen. Wir werden ihn schmerzlich vermissen.
Ich habe in meinen Unterlagen gestöbert und für euch ein paar Seiten der Erinnerung über Wolfgang zusammen gestellt. Die Partien im Anhang hat er selbst kommentiert.
Gedenken wir seiner, wenn wir die Figuren aufstellen und die eine oder andere Partie nachspielen.
Werner Führer / Bank Austria Schachklub