Sigi zog schneller als der BLITZ

10.7 | Schachklub Cobenzl Blitzturnier. „Normalerweise haben wir stärkere Spieler da„, sagte Lubo Dragnev beim letzten Turnier des SK Cobenzl und wußte nicht, was er damit auslösen würde: Zum Blitzturnier rannten nämlich so starke Spieler wie noch nie zuvor die Türen des „Neuland“ in Wien-Grinzing ein. Auch Kineke Mulder rührte in einem Radiobeitrag auf Ö1 noch am Turniertag selbst die Werbetrommel (hier zum Nachhören: oe1.orf.at). Es wurde ein heiteres, gelöstes Turnier. Wenn die Stimmung sonst schon gut ist, so war sie diesmal besonders gut.

Der fröhlicher Schachklub Cobenzl

Gemmas an

„Vü Spaß!“
„Ois guade!“
Vorne links: Rudolf Froschmayer. Er kam auf Grund des Radiosenders
Flo hat alles im Blick …
… die drei Musketiere ebenso
Günther – Günter, Lieblingsgegner

Die elobesten Spieler hatten das Handicap einer verminderten Bedenkzeit zu meistern, genossen dafür freilich das Privileg langer Pausen zwischen den Runden – denn die Matches an den vorderen Brettern waren meist nach fünf bis zehn Minuten beendet, während die anderen der 36 TeilnehmerInnen bis zu zwanzig Minuten über ihren Partien brüteten.

Enkhjargal Budjav begegnet Joe Wallner in Runde 4 am Brett 1

„Blitzeblank“

Andererseits war die Hektik an den Spitzenbrettern groß, der Adrenalinspiegel hoch: Bei 100, 200 Sekunden Bedenkzeit auf der analogen Uhr stellen selbst Meisterspieler schnell einmal eine Dame ein. Und fighten dann mit noch mehr Verve zurück. Trotzdem lagen die Nerven zeitweise blank, und nicht jeder hatte eine Freude mit den harten Schiedsrichterentscheidungen, die beim Blitzen manchmal unausweichlich sind. Auch brachten einige Sitzplatzverwechslungen der Spieler die Tabelle etwas durcheinander.

So richtig spannend wurde es zur Mitte des Turniers: Joe Wallner (bei der 13. Auflage des Bewerbs der erste Spieler überhaupt, der sich der Herausforderung stellte, aufgrund seiner Elozahl mit nur 2 Minuten Bedenkzeit pro Partie auszukommen) hatte die erste Turnierhälfte souverän angeführt, nun aber gegen Mitfavorit Gregor Neff das Nachsehen, der sich damit einen Vorsprung vor dem Rest des Feldes erarbeiten konnte.

Siona

Sofort aber machte Enkhjargal Budjav die Chose wieder spannend, indem er Neff schlug. Inzwischen pirschte sich auch Siegfried Zörnpfenning an die Spitze heran, ua. mit einem Sieg gegen Wallner. Am Ende kam es zum Fernduell zwischen Neff und Zörnpfenning: Ersterer ging zwar mit einem halben Zähler Vorsprung in die Schlussrunde, konnte hier aber nur remisieren, womit beide Spieler punktegleich (7,5 aus 9) waren.

Nach 9 Runden musste also die Buchholzwertung entscheiden, und hier war Zörnpfenning – obwohl er das direkte Duell verloren hatte – um einen halben Punkt im Vorteil; und das 11 Jahre, nachdem er dieses Turnier schon einmal gewinnen konnte, auch damals in einem dicht gedrängten Starterfeld. Joe Wallner komplettierte das Siegertrio, das das restliche Feld um einen Punkt auf Distanz halten konnte. Es setzten sich dem Zeit-Handicap zum Trotz also doch wieder die nominell stärksten Spieler durch. Ihre aufgemotzte Bedenkzeit am besten zu nutzen wussten übrigens Günter Ernst und Gregor Lauermann, die sich von ihrem Startrang weg um rund 15 Plätze verbesserten und somit unter den Top-10 landeten. Günter Ernst wurde damit auch Blitz-Klubmeister des SK Cobenzl – nach einigen zweiten Plätzen und vielen ungerechten Frotzeleien sein erster, hochverdienter Klubtitel!

Die Pokale …
Die Siegerehrung mit Lubomir Dragnev
Preise für alle!
Ing. Gregor Neff, Siegfried Zoernpfenning, Günter Ernst, Joe Wallner
Die ganze Truppe

Wie in Grinzing üblich, klang der sportliche Bewerb mit einem geselligen Zusammensitzen aus. Blitze spalten, Blitzschach verbindet. Wir freuen uns aufs nächste Mal!

Die Helden: Sieger & Schiedsrichter
Nach der Arbeit zsammsitzen

Ergebnisse

Die Ergebnisse auf Chess Results


Bericht: Harry
Fotos: Günther


Die Einladung

Schachklub Cobenzl Blitzturnier

10.7 | Wir laden herzlich zum SK Cobenzl-Blitzturnier, „Offene Blitz-Klubmeisterschaft mit Zeit-Handicap“ ein!

Am Mittwoch, dem 10. Juli 2019, um 17 Uhr (pünktlich):

  • Blitzturnier mit gestaffelter Bedenkzeit (1 bis 10 Minuten)
  • in 9 Runden Schweizer System, Turnierende um circa 20:15 Uhr,
  • danach Siegerehrung

Ein Turnier der besonderen Art, denn es heißt „je mehr Elo, desto weniger Bedenkzeit“, was die Erfolgschancen der Spieler angleicht und die Spannung erhöht. Die Pausen zwischen den Partien lassen sich auf der sehr gemütlichen Terrasse verbringen. Der bestplatzierte Teilnehmer des SK Cobenzl ist Blitz-Klubmeister 2019.

Ein typisches Blitzschach-Sympton: „Verlust durch plötzliches Matt.“

Bedenkzeit-Staffelung

  • 1299 Elo und weniger = 10 Minuten Bedenkzeit/Partie,
  • 13?? Elo = 9 min, 14??
  • Elo = 8 min, 15?? = 7 min
  • 16?? = 6 min, 17?? = 5 min
  • 18??/19?? = 4 min
  • 20??/21?? = 3 min
  • 22??/23?? = 2 min
  • 2400 Elo & mehr = 1 min

Primär zählt das österreichische Rating, danach kommt die FIDE-Elo zur Anwendung.
Spieler ohne nachweisbare Elo-Zahl werden von der Turnierleitung eingestuft.

Eine Voranmeldung ist nicht nötig: Wer bis 17:00 Uhr da ist, war bis jetzt noch immer dabei.

Die Einladung

Fragen? Tel. 0676/777 1685, email@derschachfreund.at.
Weitere Infos (zB.Stadtplan) unter www.derschachfreund.at.

Und wie gesellig ist es bei uns?

Bericht über das Pfingstturnier am 5. Juni 2019
Bericht über das Osterturnier am 17. April 2019

Foto: www.facebook.com/Wirtshaus.Neuland