50 Jahre Schulschach Maroltingergasse

12. Juli | Eine der bekanntesten Schulschachgruppen Österreichs, das GRG 16 (früher BG 16) Maroltingergasse, feierte im Juni, am Ende des Schuljahres 2021/22, mit einem großen Festakt das 50-jährige Jubiläum.

Im Herbst 1971 hatte der junge, dynamische Physikprofessor Mag. Johann Würfl als Eigeninitiative einen Schachkurs am BG 16 ins Leben gerufen – noch etliche Jahre bevor Schach als Unverbindliche Übung vom Unterrichtsministerium überhaupt offiziell eingeführt wurde.  In diesem ersten Schachkurs saßen u.a. die bekannten Ligaspieler Baumgartner, Hazdra, Mandl, Stichlberger, Stöckl. Diese gründeten ein paar Jahre später den „Schachverein BG 16“, der noch heute existiert und in Wien zwischen A-Liga und Landesliga pendelt. So blieben die Absolventen stets mit der Schule verbunden. Während Martin Stichlberger unermüdlich als Trainer werkte, kehrten im Lauf der Jahrzehnte die Absolventen Ursula Fraunschiel und Tom Ballik als Lehrer an die Schule zurück, wodurch eine ideale Konstellation erreicht wurde.

Team der 70er

Gefeiert wurde mit einer Fotoshow über die fünf Jahrzehnte, einer Ausstellung, einer Festbroschüre sowie einem „Legenden-Mannschaftsblitzturnier“, zu dem sämtliche Schulmeister/innen und Schülerliga­spieler/innen der vergangenen 50 Jahre eingeladen waren. Das voll im Training befindliche, aktuelle Schulteam spielte zwar stark und wurde Zweiter, musste jedoch dem routinierten „Altherren-Team“ der 70-er-Jahre, das vollzählig erschienen war, den Sieg überlassen. Jedenfalls war es, wie die eigens aus Graz angereiste prominente Maroltingerin Tina Ragger richtig bemerkte, „ur schön, alle Leute nach Jahrzehnten wiederzusehen“.

50 Jahre später

Die Maroltinger Schachphilosophie war immer am Breitenschach orientiert. Die Freude, das Vergnügen am Schach sollte überwiegen, Leistungsschach stand nicht im Vordergrund.  Kein einziger Jugendlicher soll eine Profi-, Halbprofi- und „Ewige-Studenten“-Schachkarriere einschlagen, sondern zunächst die schulische, dann die berufliche Ausbildung dem Schach voranstellen.

Wie gut die echte Schulschach-, also Breitenschacharbeit der Maroltingergasse war, zeigt sich darin, dass die Maroltinger über alle Jahre mit einzigartiger Regelmäßigkeit in den Wiener Schülerliga-Finali (Unterstufe, Oberstufe, Mädchen) präsent waren. Bei 39 Jahren Teilnahme wurde in 36 Jahren immer (zumindest!) ein Medaillenplatz erreicht – kaum zu toppen! 23 Mal konnte der Sieg erobert werden. Österreichweite Sternstunden waren die Bundesfinalsiege Lilienfeld 1989, Saalbach 2004 sowie im Mädchenbewerb Horn 1991 und Keutschach 1995.

Festschrift