November | Gespräch im Café Kriemhild. Präsident Johann Pöcksteiner, Vizepräsident Joachim Wallner und Vorstandsmitglied Klaus Opl trafen sich Ende September 2019 im Café Kriemhild mit Joachim Salamon, Verbund, sowie Werner Gruber von der OMV zum Gespräch. Die beiden Spieler sind das Um und Auf in der Organisation und im Klubleben der in einer Spielgemeinschaft zusammen agierenden Betriebsschachklubs Verbund und OMV.
Ereignisreiche Geschichte – 10-jähriges Jubiläum der SPG!
Im Jahr 1981 – dem Eintrittsjahr von Joachim Salamon ins Unternehmen – wurde der Klub des heutigen Verbunds unter dem damaligen Namen DOKW aus der Taufe gehoben. Die Österreichische Donaukraftwerke AG (oder Donaukraft) war eine österreichische Gesellschaft, die sich ursprünglich um den Bau und den Betrieb von Wasserkraftwerken an der Donau kümmerte. 1999 wurde die Donaukraft in die VERBUND-Austria Hydro Power AG umgewandelt und mit anderen Elektrizitätserzeugern verschmolzen.
Das genaue Gründungsdatum der Betriebsschachmannschaft der OMV ist nicht bekannt, erste schachliche Aktivitäten dürfte es aber schon unter der sowjetischen Besatzungszeit gegeben haben.
Die Sektion Schach wurde viele Jahren von Rudolf Klager geleitet; damals hat OMV mit zwei Mannschaften in der Betriebsmeisterschaft mitgespielt. Die erste Spielgemeinschaft mit Wienstrom wurde dann 2005 vereinbart und war bis zur Auflösung von Wienstrom Ende Juni 2007 aufrecht. Danach wurden etliche Spieler von OMV Sport übernommen und es wurde mit drei Mannschaften in der Betriebsmeisterschaft gespielt. Im Jänner 2007 hat Werner Gruber die Leitung der Sektion Schach übernommen, und seit Juli 2009 besteht die jetzige Spielgemeinschaft mit dem Verbund. Die Spielgemeinschaft hat daher heuer ihr 10-jähriges Jubiläum gefeiert!
Zu Anfangszeiten der DOKW wurde noch im Speisesaal des Unternehmens am Parkring oberhalb des Gartenbaukinos gespielt. Einer der bekanntesten Vertreter der noch jungen Mannschaft war der österreichische Topspieler Andreas Dückstein, einer der erfolgreichsten österreichischen Schachspieler der Nachkriegszeit und legendärer Bezwinger mehrerer Weltmeister. So besiegte er sowohl Max Euwe (Schachweltmeister 1935–37), Michael Botwinnik (Weltmeister 1948–1957, 1958–1960 und 1961–63) sowie Boris Spasski (Weltmeister 1969–1972).
Seit 2009 gibt es die Spielgemeinschaft von Verbund und OMV, wobei der Verbund rund 40 Spieler stellt und die OMV derzeit neun. Gespielt wird seit mehreren Jahren in den ehrwürdigen Räumlichkeiten des Verbunds Am Hof im Ersten Wiener Gemeindebezirk.
Die „guten Seelen“ der Spielgemeinschaft
Hatte der Verbund bei seinem Start ins Wiener Betriebsschach noch eine Mannschaft, so sind es in der Spielgemeinschaft derzeit sage und schreibe sieben Teams, die in den verschiedenen Ligen und Klassen um Punkte kämpfen.
„Joachim Salamon und ich kümmern uns um das Tagesgeschäft. Wir planen gemeinsam die Aufstellungen, organisieren die Spieler, sind vor Ort anwesend und führen auch die Ergebniseingaben durch“, erzählt Werner Gruber, der die OMV-Schachgeschicke seit Jahren erfolgreich lenkt.
Über Joachim Salamons vielfältige Schachengagements haben wir schon im Rahmen der Story über den SV Sandleiten berichtet. So ist er nicht nur Obmann vom Verbund, sondern auch zusätzlich noch Obmann bzw. Präsident von Sandleiten bzw. Obmann-Stv. beim niederösterreichischen Klub Kottingbrunn.
Beim Verbund fungiert er auch noch als Zentralbetriebsrat. Dieses interne Wissen und die Unternehmensvernetzung machen es erst möglich, dass die Organisation im Unternehmen auch so reibungslos funktioniert. „Wenn man intern alle kennt und weiß, wen man wann anrufen muss, tut man sich viel leichter“, ergänzt Joachim Salamon.
Hohe Ziele, viele starke Spieler und viele Erfolge
Joachim Salamon und Werner Gruber sind sich einig, dass grundsätzlich zwei Ziele verfolgt werden: In allen Klassen mindestens den Klassenerhalt wahren und möglichst viele Meistertitel sammeln. „Im Durchschnitt gelingen uns pro Saison 2–3 Meistertitel“, erzählt Joachim Salamon, „und das wollen wir natürlich so beibehalten.“
Nach zwei Runden liegt die Top-Mannschaft der Spielgemeinschaft Verbund / VHP – OMV an der hervorragenden dritten Stelle mit Tuchfühlung zur absoluten Spitze, die derzeit Nuschei einnimmt. Die stärksten Spieler sind die Internationalen Meister Lukas Handler (ELO 2420), Georg Halvax (2414), Gerhard Schroll (2317) und Harald Grötz (2312).
Dass der Kader eine hohe Breite und Tiefe besitzt, zeigt ein Blick auf die bisherigen Mannschaftsaufstellungen.
Ein guter Mix aus arrivierten und jungen Spielern garantiert eine hohe Schlagkraft. Neben den bereits erwähnten vier IMs zählen noch die jungen aufstrebenden Spieler bzw. Spielerinnen wie Denise Trippold und Jurij Khalakhan zur Auswahl der ersten Mannschaft, ebenso wie arrivierte und erfahrene Routiniers. Hier sind beispielsweise Werner Wilke, FM Gerald Zetthofer, FM Franz Plank und Yuri Miazhynski zu nennen.
Gute Vernetzung in der Schach-Community
Dass gute Vernetzung im Wiener Schachleben auch wichtig ist, um gute Spieler anzuziehen, bestätigen Joachim Salamon und Werner Gruber im Gespräch. „Als sich beispielsweise die Betriebsmannschaft des Sozialministeriums aufgelöst hat, sind auf einen Schlag viele Spieler gerne zu uns gewechselt“, informiert Joachim Salamon. Die finden beim Verbund exzellente Möglichkeiten in verschiedenen Ligen und Klassen zum Schachspielen vor. So wie natürlich alle anderen Spieler ebenso.
Der Wiener Schachverband dankt Joachim Salamon und Werner Gruber ausdrücklich für ihren großen Einsatz im Namen des Schachsports, gratuliert zum 10-jährigen Jubiläum und wünscht weiterhin viel Erfolg!
Bericht: Klaus Opl
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